Das Projekt „diipthi“

Abschluss der Projektförderung

Seit 2016 unterstützen die Brückenbauer das Projekt diipthi in Singannagudem. Nach dem Weggang von Pater Sebastian und der Übernahme der Finanzierung durch staatliche Stellen läuft die Projektförderung durch die Brückenbauer nun nach rund fünf Jahren aus. 

 

In den kommenden Monaten wird jedoch voraussichtlich ein neues Projekt in Indien gestartet. Weitere Informationen erfolgen dazu an dieser Stelle. 

 

Im Folgenden finden Sie noch mal alle wichtigen Informationen zum bisherigen Projekt. 

Wo hilft das Projekt?

Im Südosten Indiens liegt ein kleines Dorf namens Singannagudem mit einer Schule und zwei Internaten, die von den Brückenbauern mitfinanziert werden. Internate sind dabei nicht gleichzusetzen mit Internaten in Deutschland. In Singannagudem geht es nicht um das „Abenteuer Internat“, es geht um das Alltägliche. Es geht darum, überhaupt zur Schule gehen zu können, überhaupt versorgt zu werden.

Wem hilft das Projekt?

Viele der Internatskinder sind AIDS-Waisen, andere Eltern sind schwer an AIDS erkrankt und können die Kinder nicht versorgen. In Indien sind mehr als 2 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Menschen, die Kinder haben – und Menschen, die nicht die Versorgung bekommen, wie wir es in Deutschland gewohnt sind. Grundsätzlich ist es so, dass HIV-positive Patienten von der Regierung kostenlos die notwendigsten Medikamente bekommen. Allerdings nicht sofort ab der Diagnose, sondern erst, wenn ein bestimmter Schweregrad erreicht ist – und auch nur eine klassische Medikation. Treten hier Resistenzen auf, ziehen die Patienten meist den Kürzeren, da Alternativmedikationen oft nicht subventioniert werden. Aber auch wenn die Grundversorgung zumindest in Teilen gesichert scheint: Die „notwendigsten“ Medikamente decken leider nur sporadisch den tatsächlichen Bedarf ab und so müssten die Patienten für „normale“ Medikamente wie fiebersenkende Mittel, Schmerz- und vor allem Vitamintabletten selbst aufkommen – aber genau diese Medikamente sind entscheidend, um nicht nur die Krankheit halbwegs unter Kontrolle zu halten, sondern auch arbeitsfähig zu bleiben. Denn die meisten Dorfbewohner in Singannagudem sind Feldarbeiter, die von ihrem täglichen Lohn (zwischen 100 und 150 Rupien am Tag, das sind 1-2 Euro) stark abhängig sind. Da Medikamente aber weltweit gehandelt werden und somit viel teurer sind als das günstige Gemüse auf dem Markt, was oft nur ein paar Cent kostet, muss man kein großer Mathematiker sein, um ausrechnen zu können, dass Medikamente für diese Menschen schlichtweg unerschwinglich sind. Aber wie sollen Eltern für ihre Kinder sorgen, wenn sie keinerlei Möglichkeit haben, die Auswirkungen ihrer Krankheit zu behandeln? Wer sorgt für den Hof und das Einkommen, wenn die Eltern krank sind? Die Kinder, die dann nicht zur Schule gehen können. Wo setzt also Bildung an, wenn die Kinder gar nicht zur Schule gehen können?

Wie hilft das Projekt?

Das von Pater Tom ins Leben gerufene Projekt „diipthi“ fördert eine kleine Krankenstation in Singannagudem. Einmal im Monat kommen die knapp 50 Patienten (auch Kinder), die über die VillageWork von der Krankenstation erfahren und nur in berechtigten Fällen (meist mangelndes Geld für ausreichende Eigenversorgung) eine „Einladung“ bekommen und haben die Möglichkeit, mit einem Arzt zu sprechen. Die Versorgung läuft recht unkompliziert, dennoch aber sehr geordnet ab. Jeder der Patienten ist registriert und es wird genau verzeichnet, welche Medikamente ausgegeben werden. Die Medikamente sind für alle kostenlos, aber nicht nur das: Was nützt die beste Medizin bei mangelhafter Ernährung? Um die geschwächten Körper zu stärken, wird zusammen mit den Medikamenten auch eine große Portion Essen ausgegeben – neben dem Grundnahrungsmittel Reis gab es aber auch noch weitere Kochzutaten (Mehl, Zucker, Nüsse…), sodass die Medikamente zusammen mit guter Ernährung einiges bewirken können. Aber die Arbeit der Station geht über die Primärversorgung hinaus und investiert vor allem in Bildung: Während die Infektionszahlen von HIV in den meisten Ländern zurückgehen, infizieren sich in Indien noch immer viele Menschen neu mit HIV, weil ihnen die Übertragungswege und Schutzmöglichkeiten nicht bekannt sind. Durch die Aufklärungsarbeit, die durch ausgebildete Dorfbewohner durchgeführt wird, wird ein weiteres Ausbreiten verhindert – und damit der Weg in eine Zukunft geebnet, die mehr Kindern einen Zugang zu Bildung ermöglicht, wenn sie nicht die Arbeiten zuhause übernehmen müssen. Gesundheit ist also vielleicht ein kleiner Umweg zum Ziel Bildung, aber unabdingbar, wenn die Hilfe ankommen soll. Denn wer kann schon lernen, wenn er krank ist? Mit einer Unterstützung von „diipthi“ ermöglichen Sie die Förderung betroffener Familien in ganzheitlicher Weise durch Gesundheitssicherung und die Schaffung der Möglichkeit, Kinder wieder in die Schule zu schicken.